Fairer Handel beginnt im Ursprung

Was ist eigentlich fair? Diese Frage beantwortet vermutlich jede/r für sich ein bisschen anders. Doch bei einem dürften sich alle einig sein: Menschen sollten mit ihrer Arbeit mindestens so viel verdienen, dass sie davon leben können. Ein fairer Handel trägt dazu bei, dass Produzent:innen in Entwicklungsländern von ihrer Arbeit angemessen leben können. Stabile Fairtrade-Preise sichern den Bauern vor Ort ein geregeltes Einkommen, und mit der zusätzlichen Fairtrade-Prämie lassen sich Projekte für das Gemeinwohl realisieren.

#WeAreAllFairtraders

Entlang der Lieferkette macht sich ein fairer Handel besonders in den Produktursprungsländern bemerkbar. So hat sich in den letzten Jahrzehnten die Lebensqualität der Produzent:innen und ihrer Familien wesentlich verbessert. Auch die Kooperative San Miguel de Brasil in Ecuador konnte dadurch faire Arbeitsbedingungen bei ihren Mitgliedern schaffen. Die 2003 gegründete Bauernorganisation von Kleinerzeugern, die uns mit klimaneutralen Bio-Fairtrade-Bananen beliefert, wächst dank der Förderung des fairen Handels stetig. Projekte in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Sozialhilfe und produktive Entwicklung sind nach wie vor eine große Unterstützung und haben einen wichtigen Einfluss auf Wachstum und Entwicklung.

Einsatz der Fairtrade-Prämien

Wie eine Fairtrade-Prämie verteilt wird, orientiert sich ausschließlich an den Bedürfnissen der Mitglieder, Arbeitskräfte und Angestellten der Kooperative sowie deren Familien. Ziel ist es, die Gemeinschaft zu stärken. Dafür wurde eine administrative Infrastruktur geschaffen, die beste Vernetzung und Effizienz innerhalb der Kooperative garantiert. Einer der ersten Schritte war beispielsweise das Erstellen einer Übersichtskarte aller Farmen und Produktionsstätten mit besonderem Augenmerk auf sensible oder gefährdete Zonen, die unter den Auswirkungen von Umweltverschmutzung und Klimawandel leiden. Daraufhin wurde ein Projekt zur Entwicklung von Biodüngemittel gestartet, um den Boden für die Bananenproduktion nachhaltig bewirtschaften zu können und die Ernte ertragreicher zu gestalten.

Im Mittelpunkt aller Projekte steht das Wohlergehen der Gemeinschaft. Dazu gehören neben Arbeitsschutz und medizinischer Versorgung auch die Verbesserung der Infrastruktur in den Gemeinden. Es werden Schulen renoviert und essentielle Grundlagen wie Wasserpumpen und funktionierende Sanitäranlagen errichtet. Kinder erhalten u. a. Laptops, um sie damit bestmöglich auf den technologischen Fortschritt einzustellen. Durch gemeinsame Sportaktivitäten wird darüber hinaus der soziale Zusammenhalt in der Kooperative gestärkt.

FairCard

Als Kooperative, die sich durch eine soziale, arbeitsrechtliche und ökologische Verantwortung auszeichnet, vertritt San Miguel de Brasil die Interessen ihrer Mitarbeiter:innen am Markt. Sie setzt sich für Arbeitnehmerrechte sowie für die Gleichstellung von Geschlechtern ein und unterbindet jegliche Art von Diskriminierung oder Zwangsarbeit. Ihr Ziel ist es, ein gutes Arbeitsleben für alle zu schaffen, die direkt und indirekt von der Organisation abhängen.

Neben der Einhaltung der Arbeitnehmerrechte ist es der Kooperative zudem möglich, allen Mitgliedern entlang der Produktionskette eine faire Entlohnung zu bieten. Dadurch gewähren sie ihren Mitarbeiter:innen eine stabile Lebensgrundlage sowie bessere Zukunftschancen für ihre Familien und die nachfolgenden Generationen.

Für die Bemühungen und Anstrengungen, die tagtäglich aufgebracht werden, um alle sozialen, ökologischen und ökonomischen Standards des fairen Handels einzuhalten, hat San Miguel de Brasil diese FairCard mehr als verdient. Die Kooperative trägt maßgeblich zur Veränderung ihres Umfeldes bei und beeinflusst so die Zukunft eines fairen Marktes. Wir wünschen ihnen weiterhin viel Erfolg bei der Erfüllung ihrer Ziele und Visionen und freuen uns auf eine weitere gute Zusammenarbeit.