Wassermanagement in der nachhaltigen Landwirtschaft

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Wassermanagement in der nachhaltigen Landwirtschaft

In einer Welt, in der die Ressourcen begrenzt sind und die Bevölkerung stetig wächst, steht die Landwirtschaft vor der Herausforderung, mehr Menschen nachhaltig zu ernähren. Ein Schlüsselelement zur Bewältigung dieser Herausforderung ist das Wassermanagement. Doch warum spielt gerade das eine so entscheidende Rolle in der nachhaltigen Landwirtschaft? Unser Beitrag beleuchtet die Bedeutung von Innovation und Nachhaltigkeit im Wassermanagement und wie sie dazu beitragen können, die Landwirtschaft zukunftsfähig zu gestalten und eine nachhaltige Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme zu unterstützen.

Die Essenz des Lebens

Wasser ist die Grundlage allen Lebens – ohne können wir nicht überleben. Und doch hat der Umgang unserer Gesellschaft mit dieser kostbaren Ressource zu einer Wasserknappheit geführt, die dem Gleichgewicht unseres Planeten enorm schadet. In der Landwirtschaft ist Wasser nicht nur ein wesentlicher Faktor für das Wachstum der Pflanzen, sondern auch für die Aufrechterhaltung der Bodenqualität und der biologischen Vielfalt. In Anbetracht der Tatsache, dass die Landwirtschaft weltweit für 70 % des Süßwasserverbrauchs[1] verantwortlich ist, wird deutlich, wie wichtig ein nachhaltiges Wassermanagement ist.

Herausforderungen und Lösungen

Die größte Herausforderung in Bezug auf eine nachhaltige Wassernutzung liegt darin, den Wasserverbrauch weiter zu optimieren, ohne die Erträge zu beeinträchtigen. Die gute Nachricht ist, dass es zahlreiche innovative Praktiken und Technologien gibt, die dies ermöglichen und zu einem schonenderen und gleichzeitig effektiveren Umgang mit der wertvollen Ressource Wasser führen:

  • Tröpfchenbewässerung: Diese Methode minimiert den Wasserverlust durch Verdunstung oder Absickerung, indem Wasser direkt an die Wurzelzone der Pflanzen geliefert wird. Dies erhöht die Wassereffizienz erheblich.
  • Wasserspeicherung: Durch das Sammeln und Speichern von Regenwasser können Landwirte Dürreperioden überbrücken und die Abhängigkeit vom Grundwasser verringern.
  • Bodenmulch: Das Bedecken des Bodens mit organischem Material hilft, die Feuchtigkeit zu bewahren und die Notwendigkeit häufiger Bewässerung zu reduzieren.
  • Smart Farming: Technologien wie Bodenfeuchtigkeitssensoren und Drohnen können Landwirte dabei unterstützen, den Wasserverbrauch präzise zu steuern und nur zu bewässern, wenn es wirklich notwendig ist.

Zwischenfazit: Unerlässlich in Zeiten der Klimakrise

Aufgrund der globalen Herausforderungen, vor denen die Landwirtschaft steht, ist ein Umdenken unerlässlich. Das Wassermanagement spielt dabei eine zentrale Rolle. Durch die Implementierung effizienter Bewässerungssysteme und -techniken können wir nicht nur wertvolle Wasserressourcen schonen, sondern auch die Grundlage für eine zukunftsfähige, produktive und umweltfreundliche Landwirtschaft legen. Es ist an der Zeit, dass wir die Bedeutung von Wasser in der Landwirtschaft neu bewerten und Maßnahmen ergreifen, die für unseren Planeten und damit auch für zukünftige Generationen von Vorteil sind.

Bedeutung für die Ausrichtung von Port International

Bei Port International erkennen wir die unbestreitbare Bedeutung von Wasser als eine endliche Ressource an und sind entschlossen, sie für kommende Generationen zu schützen. Um die Umwelt nachhaltig zu entlasten und eine ausreichende Wasserversorgung auch in Zukunft sicherzustellen, setzen wir uns in Zusammenarbeit mit unseren Partnern für ressourcenschonende Praktiken in unseren Lieferketten ein. Zu diesem Zweck hat Port International Ziele definiert und konkrete Maßnahmen ins Leben gerufen.

Implementierung von anerkannten Standards in Risikoregionen

Die nachhaltige Bewirtschaftung von Wasserressourcen ist ein zentrales Anliegen der Sustainability Initiative Fruit and Vegetables (SIFAV). Als Mitglied dieser Initiative sind wir die Verpflichtung eingegangen, bis zum Jahr 2026 für mindestens 70 % unserer Produkte, die aus Gebieten mit einem hohen Wasserrisiko bezogen werden, anerkannte Richtlinien für effizientes Wassermanagement umzusetzen. Um Gebiete mit hohem Wasserrisiko zu identifizieren, nutzen wir den WWF Water Risk Filter. Die von SIFAV akzeptierten Zertifizierungen sind im SIFAV Basket of Water Standards festgelegt:

Standards innerhalb des Basket of Water Standards
  • Alliance for Water Stewardship (AWS) Standard V2.0
  • Bio Suisse
  • CAAE Legal and Sustainable Water Use
  • Fairtrade Standards Hired Labor
  • Fairtrade Standards Small-scale Producer Organizations
  • A.P. + FSA
  • A.P. + On the Way to Planet Proof
  • A.P. + SIZA
  • A.P. + Spring
  • Leaf Marque
  • Naturland
  • Rainforest Alliance (RFA)SAI Platform Farm Sustainability Assessment 2.1
  • Sustainability Initiative of South Africa (SIZA) Environmental Standard
  • Sustainably Grown

Diese Zertifizierungen variieren hinsichtlich ihrer Ausführlichkeit, regionalen Anpassung und der Fokussierung auf spezifische Wasserproblematiken. Dies ermöglicht es den Produzenten, eine Zertifizierung auszuwählen, die ihrer individuellen Situation am besten gerecht wird. Im ersten SIFAV-Berichtsjahr 2022 waren Lieferanten von 77 % unserer Produktmengen aus Ländern mit hohem Wasserrisiko mit einem der Standards aus dem SIFAV Basket of Water Standards zertifiziert. Das Endziel von 70 % haben wir somit bereits im ersten Jahr erfüllt.

Unterstützung von Wasserschutzprojekten in Doñana und Murcia

Foto: Alex F. Poulussen – Good Stuff International

Als weitere konkrete Maßnahme für nachhaltige Wassernutzung ist Port International im Jahr 2023 einem gemeinschaftlichen Projekt der englischen NGO Waste & Resources Action Programme (WRAP) für nachhaltiges Wassermanagement in Südspanien beigetreten, welches auch von SIFAV unterstützt wird. Das Projekt hilft in den Regionen Doñana und Murcia im Süden Spaniens, wo die Probleme durch Wassermangel besonders gravierend sind. Es verfolgt Ziele wie die Umsetzung von Kooperationsprojekten zu Themenbereichen wie Biokorridore, die Auswahl von an das lokale Klima angepassten Pflanzen, die Revitalisierung von Küstenlagunen sowie die Konzeption von Wasserbewirtschaftungsstrategien für die genannten Gebiete. Ein erster wichtiger Schritt ist das Erstellen einer umfassenden Übersicht der Lieferketten, woraufhin spezifische Maßnahmen festgelegt werden. Über die Entwicklungen und Fortschritte des Projekts werden wir kontinuierlich berichten.

Fazit

Eins ist klar: Wasser ist unsere wichtigste Ressource, und als diese muss sie dringend geschützt werden. Aus diesem Grund ist es von essenzieller Bedeutung, dass die Agrarwirtschaft Lösungen für ein nachhaltigeres Wassermanagement findet. Produzenten bieten sich unterschiedlichste Möglichkeiten, um den eigenen Umgang mit Wasser zu optimieren. Aber die Verantwortung liegt nicht nur bei ihnen. Auch als Importeur von frischem Obst und Gemüse sollten wir einen ressourcenschonenden Umgang mit Wasser entlang der gesamten Lieferkette fördern, zum Beispiel indem wir anerkannte Standards für Wasserrisikogebiete einfordern.